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Das Kommando der Templer

Everard des Barres, Großmeister 1146—1149,
wurde zu einem der engsten Berater Ludwigs. Das
deutsche Heer war bereits vorher in Richtung
Heiliges Land ausgezogen und den Franzosen
sank der Mut, als sie von der Niederlage der
Deutschen gegen die Türken in Dorylaion erfuhren.
Die schwere fränkische Kavallerie erwies sich als
untauglich gegen die berittenen Bogenschützen der
Osmanen. Everard teilte daher das Heer in kleinere
Gruppen, die jeweils von einem Templer geführt
wurden, um eine bessere Kontrolle zu haben.
Als Ludwig und Konrad Jerusalem erreicht
hatten, beschlossen sie, Damaskus zu belagern.
Die Belagerung zog sich hin und so wechselten die
Kreuzfahrer die Stellung. Die neuen hatten allerdings
kein Wasser, die Belagerung musste aufgegeben
werden. Jeder fühlte sich von jedem hintergangen
und Konrad kehrte nach Konstantmopel
zurück, während Ludwig in Jerusalem blieb.
Schließlich gab die zerfallende Streitmacht die
Hoffnung auf und fuhr zurück nach Europa.
Später schrieb Ludwig VII., dass allein die
Templer den zweiten Kreuzzug vor einer totalen
Niederlage bewahrten. Die politischen Streitigkeiten
unter den Kreuzrittern standen in scharfem
Kontrast zur Einigkeit der Moslems; allein die
Templer handelten geschlossen. Als Ludwigs Mittel
bereits nach dem Zug durch Kleinasien aufgebraucht
waren, rettete Everard wiederum die Lage.
Er reiste am 10. Mai 1148 von Antiochia nach
Akkon und bekam genügend Geld zusammen, um
den weiteren Fortgang zu finanzieren.
Dennoch verfehlte der zweite Kreuzzug schließlich
sein Ziel. Als sein Ausgang in Europa bekannt
wurde, war die Reaktion eine Abneigung gegen
weitere Unternehmungen dieser Art. Niemand
verstand, warum dieser Aufwand so wenig Erfolg
hatte. Zwar hatte die bewaffnete Pilgerfahrt mit
ihrem Versprechen auf Erlass der Sündenstrafen
noch lange nicht ihre Attraktivität eingebüßt, aber
das Vertrauen war deutlich erschüttert.

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